Ich vermute, dass die Herzen aller Alpinisten höherschlagen, wenn sie sich ausmalen, wie sie bei Sonnenaufgang auf einem nach Osten ausgerichteten Felsgrat stehen, bereit, einen majestätischen Berg aus kompaktem Gestein zu erklimmen.
Al Uzza – Die Göttin des Morgensterns
Al Uzza – Die Göttin des Morgensterns
Nur schon der Anblick dieser fantastischen Linie lassen unsere Finger schwitzen. Eine wunderschöne Risslinie zieht mit elf Seillängen bis 7a+ durch die Sandsteinwand. Die Kletterei verlangt vollen Einsatz und ist zum Teil nur mit Micro-Keilen und Camlots abzusichern.
Welch Kamel! Start in die 2. Seillänge. Ein super schöner Fingerriss. Wo gehts denn hier zum Gipfel? Aber nur ganz kurz das Seil schlapp fürs Foto, dann wieder ziehen!!! Super Bolts. Loch und Schlaghaken rein. Vierte Seillänge. Auch ein Riss. …und der Riss wird immer dünner! Quergang zum nächsten Riss. Im Hintergrund noch einige Projekte. Sichern ist gut. Selfie ist noch wichtiger.
Am späteren Nachmittag erreichen wir bei tiefem Sonnenstand den Gipfel des Jebal Kazahli. Die Stimmung ist unglaublich und weit und breit ist nichts… Nach einer kurzen Rast beginnt die Abseilerei und kurz vor der Dunkelheit stehen wir am Wandfuss. Nun noch eine Stunde Rückmarsch und wir sitzen wieder zusammen mit den Beduinen am qualmenden Lagerfeuer.
Gipfel!! Die Sonne geht langsam unter. Blick Richtung Westen, da hinten liegt auch usner Camp. Wenn da mal nix hängen bleibt… Letzte Abseilstelle des Tages. Stirnlampe von Black Diamond.